Vorwarnung:
Manche schreiben Bücher. Manchmal sind die kürzer, manchmal länger. Ich kenne welche, die schreiben 800 Seiten-Bücher. Ich schreibe Aufsätze und Vorträge. Die sind oft sehr lang. Das liegt daran, dass ich immer versuche, ein Big Picture zusammenzusetzen und dafür Argumente bzw. Konkretionen zu liefern, denn sonst ist das Big Picture nur eine beliebige Behauptung.
Inzwischen werden überall Lesedauern angegeben. Ich gebe an: mindestens 1 Stunde, wahrscheinlich mehr. Aber die gute Botschaft ist: Wenn man es als mein derzeitiges Buch ansieht, ist es außerordentlich kurz, und man kann es locker zwischen Büroschluss und Tagesschau durchlesen und trotzdem noch am Abendbrot teilnehmen.
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Schlagwort-Archive: Ne(x)t Generation
Komplexitätstheorie für Lehrer
Ja klar auch für Lehrerinnen. Aber hier geht‘s nicht ums Geschlecht oder darum, dass beide Geschlechter gemeint sind. Es geht auch nicht um die „Sichtbarmachung“, dass es auch Lehrerinnen gibt, oder besser gesagt, sogar vornehmlich weibliche Personen Lehrer (nicht aber Hochschullehrer) sind. Es geht hier überhaupt nicht in erster Linie um die Personen, sondern um die Funktion, die sie erfüllen. Und diese Funktion ist: Lehrersein.
Grenzen ziehen, wahren und überwinden. Bildung als Arbeit im Grenzgebiet
Vortrag in der Neuen Philanthropischen Gesellschaft im Rahmen der Veranstaltungsreihe 2017/18 „Grenzen – über ein bedrohtes Grundprinzip des Lebens“
Grenzen ziehen, wahren und überwinden. Bildung als Arbeit im Grenzgebiet – das ist der Titel meines Vortrags.
Sie hören schon, es gibt gleich eine Menge gedanklich zu tun. Ich hoffe, Sie lassen mich dabei nicht im Stich, und es gelingt mir, Sie in den Gedankengang hinein zu verwickeln. Ich bedanke mich schon im Voraus für Ihre Geduld.
Einiges an meinen Gedanken wird Ihnen vielleicht ungewöhnlich erscheinen, manches irritieren und zum Widerspruch reizen. Das soll auch gerne so sein. Widersprechen Sie!
Lernen im digitalen Zeitalter
Hier der Vortrag zur Prezi auf der eEduca 2017 in Salzburg
0 Übersicht
Ein Blick darauf, was in meinem Vortrag „Lernen im digitalen Zeitalter“ zu bekommen ist:
(1) Eine Einführung ins Problem der „digitalen Bildung“;
(2) führt zu der notwendigen Überlegung, wie der Zusammenhang von Medien und Gesellschaft aussieht.
(3) Das, was wir unter Wissen und Lernen verstehen, muss daraufhin neu überdacht werden; Was können bzw. müssen wir uns unter den gesellschaftlichen bzw. kulturellen Bedingungen der Digitalität unter Wissen und Lernen vorstellen?
(4) Die Folgen für die Lernprozess-Organisation im Unterricht heißen v.a. Dingen: Projektlernen spielt eine viel größere Rolle als bisher. Warum? Und wie geht das? Und wie geht das unter Zuhilfenahme der digitalen Medienformen? Und schließlich
(5) Professionelle Lerngemeinschaften und Persönliche Lernnetzwerke für das Lernen der Lehrer werden die kommenden Formen der systemisch organisierten und selbstgesteuerten Lehrerfortbildung sein. Weiterlesen
Welche „digitale Bildungsrevolution“ wollen wir?
„Hauptsache digital, alles andere egal!“ war gestern
Aufregung herrscht unter den „digital affinen“ Pädagogen: Etwas ist ganz anders als noch im letzten Jahr. Mitglieder der „Netzgemeinde“, die „Computerfreaks“, die bisher fast überall „in Bildungskontexten“ als verschroben belächelt wurden, werden ernstgenommen und hoffähig. Sie sind plötzlich als Berater für die große Politik gefragt, werden als Referenten in Kultusbehörden eingestellt und zu Vorträgen vor Politikerrunden und Initiativen zur „Digitalisierung der Bildung“ eingeladen (von den üblichen Workshops und Vorträgen für Lehrer und andere Bildungsakteure ganz abgesehen). Da jubelt der Digitale-Bildung-Freak. Weiterlesen
Medienbegriff, Lernbegriff und Geschichtslernen im digitalen Zeitalter
Vortrag auf der Tagung Geschichtsdidaktische Medienverständnisse #gld14 am 25./26. April 2014
Wer diese Titelfolie hässlich findet, hat Recht. Aber warum ist sie hässlich? Weiterlesen
Übergangsgesellschaft
Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Diesen Satz braucht man nicht mehr mit Empirie zu belegen. Seine Wahrheit ist evident für jede, die die Augen aufmacht. (Und für jeden, der.) Aber was bedeutet das?
Es bedeutet, dass sich die Widersprüche merklich zuspitzen, dass der Wind schärfer weht, dass man sich „warm anziehen“ und „gut aufgestellt“ und „resilient“ sein muss, um in dieser Zeit psychisch oder gar physisch als Einzelner zu überleben – je nach zufälligem Ort der Geburt. Es bedeutet Zunahme von Gewalt und Zunahme von Brutalität der Gewalt. Nicht nur im Handeln einzelner Personen „unten“. Auch im Systemhandeln „oben“. Es gilt für die Ökonomie genauso wie für das Politiksystem oder für Verwaltung und Polizei. Und natürlich ebenso für das Bildungssystem.
Im Bildungssystem sind diesbezüglich zwei Zuspitzungen zu sehen: Weiterlesen
Über die Unendlichkeit des Wachstums – Wachstum neu denken
„We have had our WHY’S, HOW’S and WHAT’S upside-down, focusing too much on WHAT should be learned, than HOW, and often forgetting the WHY altogether.”
(Michael Wesch)
Kürzlich saß ich mit meinen Kollegen zusammen, die beklagten, dass die Lehrer kaum mehr Zeit für Fortbildungen zur „Demokratiepädagogik“ aufbrächten. Weiterlesen
Lernen 2.0: Didaktik der Autodidaktik
„Lernen gelernt“ zu haben, wird häufig gesagt, ist wichtiger als einzelnen „Stoff“ auf Abruf gespeichert zu haben. Klar: Zu wissen, wo und wie ich alles das bekomme, was ich wissen will, ist viel mehr Wert als das einzelne Wissensobjekt. (Von der relativen Nutzlosigkeit von Datensammlungen oder Einzelinformationen im Kopf gar nicht zu reden.) „was ich wissen will“ ist dabei übrigens der am meisten ignorierte und meistens unterschätzte Satzteil. Dazu sagt Andreas Schleicher:
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Projektlernen im digitalen Zeitalter – Auf dem Weg zur Lerngesellschaft
Projektlernen, PBL, John Deweys‘ Methodology – dies sind Wiederentdeckungen in Zeiten des Web 2.0, seitdem klar ist, dass eine neue Art des Lernens außerhalb der formalen Bildung in den Institutionen von Schule, Hochschule und Weiterbildung immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Nicht mehr diskutiert werden muss auch, dass das reduktionistische Lernkonzept der Industriekultur, das ausschließlich systematisches „akademisches“ Buchlernen historisch prämiert hat, längst überholt und das Festhalten daran verantwortlich für das Scheitern der Bildungsinstitutionen auf allen Ebenen ist – gemessen an deren Funktion, die Kompetenzen/das Wissen individuell und gesellschaftlich zu bilden, die nötig sind, um die historischen Aufgaben der Menschheit des 21. Jahrhunderts bewältigen zu können. Weiterlesen