Vorwarnung:
Manche schreiben Bücher. Manchmal sind die kürzer, manchmal länger. Ich kenne welche, die schreiben 800 Seiten-Bücher. Ich schreibe Aufsätze und Vorträge. Die sind oft sehr lang. Das liegt daran, dass ich immer versuche, ein Big Picture zusammenzusetzen und dafür Argumente bzw. Konkretionen zu liefern, denn sonst ist das Big Picture nur eine beliebige Behauptung.
Inzwischen werden überall Lesedauern angegeben. Ich gebe an: mindestens 1 Stunde, wahrscheinlich mehr. Aber die gute Botschaft ist: Wenn man es als mein derzeitiges Buch ansieht, ist es außerordentlich kurz, und man kann es locker zwischen Büroschluss und Tagesschau durchlesen und trotzdem noch am Abendbrot teilnehmen.
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Lernen anleiten im digitalen Zeitalter. Verstehen und praktizieren
Am Titel ist zu sehen, dass ich bewusst das Wort Unterricht vermeide. Ich halte es für günstig, die Tätigkeit der Lehrkräfte in Schule von diesem Begriff zu entkoppeln und erst einmal wieder ganz weit zu formulieren: Wir leiten etwas an. Wie, ist damit noch nicht gesagt. Aber deutlich gesagt ist, was wir anleiten: Lernen. Und damit wird der Fokus auf die Tätigkeit derer gelegt, für die wir da sein sollen: die Schülerinnen und Schüler.
Ich sage auch nicht „digitales Lernen“ oder „digitale Schule“, weil Lernen und Schule nicht digital sein können. Aber ich sage digitales Zeitalter, weil ich denke, dass die Digitalität das entscheidende Merkmal der ganzen Epoche ist, in die wir hineinwachsen.
Und zum Untertitel: Ich denke, dass unsere Praxis, die Art und Weise, wie wir Lernen anleiten, auf unser Verständnis davon verweist, wie Lernen geht, was und wie Schüler sind und welches unsere Rolle als Lehrkräfte dabei ist. Und da an der gesellschaftlichen Praxis insgesamt (vor allem außerhalb der Schule) einiges im Umbruch ist, muss sich auch unser pädagogisches Verständnis verändern. Deshalb erst etwas zum neuen Verständnis und dann ein Teil zur neuen Praxis.
Lernen im digitalen Zeitalter
Hier der Vortrag zur Prezi auf der eEduca 2017 in Salzburg
0 Übersicht
Ein Blick darauf, was in meinem Vortrag „Lernen im digitalen Zeitalter“ zu bekommen ist:
(1) Eine Einführung ins Problem der „digitalen Bildung“;
(2) führt zu der notwendigen Überlegung, wie der Zusammenhang von Medien und Gesellschaft aussieht.
(3) Das, was wir unter Wissen und Lernen verstehen, muss daraufhin neu überdacht werden; Was können bzw. müssen wir uns unter den gesellschaftlichen bzw. kulturellen Bedingungen der Digitalität unter Wissen und Lernen vorstellen?
(4) Die Folgen für die Lernprozess-Organisation im Unterricht heißen v.a. Dingen: Projektlernen spielt eine viel größere Rolle als bisher. Warum? Und wie geht das? Und wie geht das unter Zuhilfenahme der digitalen Medienformen? Und schließlich
(5) Professionelle Lerngemeinschaften und Persönliche Lernnetzwerke für das Lernen der Lehrer werden die kommenden Formen der systemisch organisierten und selbstgesteuerten Lehrerfortbildung sein. Weiterlesen
Netzwerken
Netzwerke sind selbstgesteuert. Netzwerke wollen gepflegt werden. Netzwerken ist Arbeit und macht Mühe. Es macht aber auch Freude, denn Netzwerken bereichert. Netzwerken gelingt nur durch eigene Partizipation und gute Kommunikation. Schließlich gilt – in Abwandlung des ollen Spruchs „Ohne Fleiß kein Preis“: ohne eigenes Netzwerken keine eigenen Ergebnisse.
Immer häufiger bekomme ich Mails mit der Bitte, die eigene Website in meinem Blog zu verlinken, in der Sidebar aufzuführen oder gar einen wohlwollenden, vielleicht sogar emphatischen Beitrag dazu zu schreiben. Begründet werden die Bitten – manchmal nur notdürftig als Bitte getarnte Aufforderungen – damit, die Website habe doch mit meinem Thema Bildung zu tun, ihre Verbreitung sei im Interesse aller.
Schön, dass mein Blog als Knoten im Netz wahrgenommen wird. Aber merkwürdig, dass die Bittsteller dort nicht kommentieren. Dem letzten, das war gestern, habe ich gemailantwortet, er solle doch selbst in seiner Twittercommunity auf seine Seite aufmerksam machen. Daraufhin schrieb er mir heute, er twittere nicht. Er habe zwar einen Account, „aber da ist nichts los“. Und wieder die Frage, ob nicht wenigstens eine kurze Vorstellung und Verlinkung möglich wäre?
Möglich ist alles. Aber ich will nicht alles möglich machen. Wer erwachsen ist, kann selbst mit der Welt sprechen. Ich bin nicht die „Mach-mir-die-soziale-Arbeit“-Tante. Obwohl ich die Seite des Bittstellers von gestern gut finde, sträube ich mich. Warum? Ich käme mir vor wie mißbraucht, oder sagen wir netter: instrumentalisiert. Nicht, dass ich nicht gerne für andere etwas tun möchte. Aber das Ganze erinnert mich zu sehr an andere Bitten, die gelegentlich auch vorkommen: „Du bist doch in der … -Institution. Könntest Du nicht mal für mich dort ein gutes Wort einlegen …“ Die alte Kiste heißt „Vitamin B.“ Und auf diesem Ohr bin ich taub. Generell.
Ich kann also nur wiederholen – und weil ich keine Lust habe, eine weitere Mail zu schreiben, tue ich es hier – : Werde selbst ein Knoten im Netz, dann brauchst Du gar nicht um Aufmerksamkeit, Verlinkungen und um Beiträge bitten, denn dann kommen sie von selbst. Es gibt außerdem die gute Initiative Blogpatenschaften. Da bin ich übrigens als Patin drin.
Ich will und darf in meinem Blog ausschließlich nach meiner Mütze schreiben. Bin ich zu „streng“? Ich bin sicher nicht die einzige edubloggerin, die solche Anfragen bekommt. Wie geht es euch anderen damit?