
By Hieronymus Bosch – The Prado in Google Earth: Home – scaled down from 8 level of zoom, JPEG compression quality: Photoshop 10., Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22605738
10 Thesen zur Bildung
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10 Thesen zur Bildung
Vorwarnung:
Manche schreiben Bücher. Manchmal sind die kürzer, manchmal länger. Ich kenne welche, die schreiben 800 Seiten-Bücher. Ich schreibe Aufsätze und Vorträge. Die sind oft sehr lang. Das liegt daran, dass ich immer versuche, ein Big Picture zusammenzusetzen und dafür Argumente bzw. Konkretionen zu liefern, denn sonst ist das Big Picture nur eine beliebige Behauptung.
Inzwischen werden überall Lesedauern angegeben. Ich gebe an: mindestens 1 Stunde, wahrscheinlich mehr. Aber die gute Botschaft ist: Wenn man es als mein derzeitiges Buch ansieht, ist es außerordentlich kurz, und man kann es locker zwischen Büroschluss und Tagesschau durchlesen und trotzdem noch am Abendbrot teilnehmen.
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Am Titel ist zu sehen, dass ich bewusst das Wort Unterricht vermeide. Ich halte es für günstig, die Tätigkeit der Lehrkräfte in Schule von diesem Begriff zu entkoppeln und erst einmal wieder ganz weit zu formulieren: Wir leiten etwas an. Wie, ist damit noch nicht gesagt. Aber deutlich gesagt ist, was wir anleiten: Lernen. Und damit wird der Fokus auf die Tätigkeit derer gelegt, für die wir da sein sollen: die Schülerinnen und Schüler.
Ich sage auch nicht „digitales Lernen“ oder „digitale Schule“, weil Lernen und Schule nicht digital sein können. Aber ich sage digitales Zeitalter, weil ich denke, dass die Digitalität das entscheidende Merkmal der ganzen Epoche ist, in die wir hineinwachsen.
Und zum Untertitel: Ich denke, dass unsere Praxis, die Art und Weise, wie wir Lernen anleiten, auf unser Verständnis davon verweist, wie Lernen geht, was und wie Schüler sind und welches unsere Rolle als Lehrkräfte dabei ist. Und da an der gesellschaftlichen Praxis insgesamt (vor allem außerhalb der Schule) einiges im Umbruch ist, muss sich auch unser pädagogisches Verständnis verändern. Deshalb erst etwas zum neuen Verständnis und dann ein Teil zur neuen Praxis.
Hier der Vortrag zur Prezi auf der eEduca 2017 in Salzburg
0 Übersicht
Ein Blick darauf, was in meinem Vortrag „Lernen im digitalen Zeitalter“ zu bekommen ist:
(1) Eine Einführung ins Problem der „digitalen Bildung“;
(2) führt zu der notwendigen Überlegung, wie der Zusammenhang von Medien und Gesellschaft aussieht.
(3) Das, was wir unter Wissen und Lernen verstehen, muss daraufhin neu überdacht werden; Was können bzw. müssen wir uns unter den gesellschaftlichen bzw. kulturellen Bedingungen der Digitalität unter Wissen und Lernen vorstellen?
(4) Die Folgen für die Lernprozess-Organisation im Unterricht heißen v.a. Dingen: Projektlernen spielt eine viel größere Rolle als bisher. Warum? Und wie geht das? Und wie geht das unter Zuhilfenahme der digitalen Medienformen? Und schließlich
(5) Professionelle Lerngemeinschaften und Persönliche Lernnetzwerke für das Lernen der Lehrer werden die kommenden Formen der systemisch organisierten und selbstgesteuerten Lehrerfortbildung sein. Weiterlesen
„Hauptsache digital, alles andere egal!“ war gestern
Aufregung herrscht unter den „digital affinen“ Pädagogen: Etwas ist ganz anders als noch im letzten Jahr. Mitglieder der „Netzgemeinde“, die „Computerfreaks“, die bisher fast überall „in Bildungskontexten“ als verschroben belächelt wurden, werden ernstgenommen und hoffähig. Sie sind plötzlich als Berater für die große Politik gefragt, werden als Referenten in Kultusbehörden eingestellt und zu Vorträgen vor Politikerrunden und Initiativen zur „Digitalisierung der Bildung“ eingeladen (von den üblichen Workshops und Vorträgen für Lehrer und andere Bildungsakteure ganz abgesehen). Da jubelt der Digitale-Bildung-Freak. Weiterlesen
Ist das Papier „Strategie der KMK ‚Bildung in der digitalen Welt‘“ der Startschuss in eine neue Etappe der Bildungsmodernisierung in Deutschland?
Hat sich endlich die Erkenntnis durchgesetzt, dass mit Computer und Internet nicht nur ein neues Werkzeug hinzugekommen ist, mit dem man das, was man schon immer gemacht hat, jetzt noch effizienter machen kann? Sondern dass etwas Epochemachendes eingetreten ist, das alle Bereiche der Gesellschaft mit zunehmender Geschwindigkeit von Grund auf umkrempelt? Dürfen wir uns also freuen?
Leider nein. Denn während im ersten Entwurf vom 1. 9. 2015, zu finden bei J&K, noch von einem „epochalen Prozess“ die Rede ist, „der alle Bereiche unserer Gesellschaft durchdringt und die Lebens- und Berufswelten grundlegend verändert“, ist der jetzt von BMBF und KMK veröffentlichte ausführliche Entwurf vom 12. 05. 2016 wieder deutlicher im alten Verständnis formuliert: Weiterlesen
Ende der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts besuchte mich mein Schwiegervater zum ersten Mal. Er traf mich und meinen einen Tag alten ersten Sohn in der Entbindungsklinik. Nachdem er sich höflich vorgestellt hatte, sah er das Kind an meiner Brust liegen. Das forderte ihn zu folgendem Statement heraus: „Verwöhne ihn nicht, nimm ihn bloß nicht jedesmal hoch, wenn er schreit, übertreibe es nicht mit der Liebe!“ Er war als alter Wehrmachtsoffizier der Ansicht, dass Menschen sich nur richtig entwickeln können, wenn sie ab utero (und ad mortem) von außen gesteuert werden — oder simpel ausgedrückt, von Anfang an Knüppel aufn Kopp kriegen.
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Ich wurde gebeten, etwas zu meiner Wortschöpfung „Kulturzugangsgerät“ zu sagen, etwas Zitierbares. Dem komme ich jetzt nach. Aber vor einer zitierbaren systematischen Erklärung, möchte ich etwas Narratives zur Genese dieser Begriffserfindung mitteilen. Darin liegt nämlich immer auch schon eine Begründung. (Ich bin eine Freundin des historischen Denkens, kein Geschichtsliebhaber.)
Also die Erzählung:
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Vortrag auf der Tagung Geschichtsdidaktische Medienverständnisse #gld14 am 25./26. April 2014
Wer diese Titelfolie hässlich findet, hat Recht. Aber warum ist sie hässlich? Weiterlesen
Was ist das *dings* und was bedeutet es für die Geschichtsdidaktik?
Anmerkungen zur Tagung Geschichte Lernen digital
Diese Tagung war für mich äußerst anregend, und ich danke noch einmal herzlich für die Einladung!
Viele Gedanken haben sich mir im Nachklapp der Tagung zur Weiterführung aufgedrängt. Einen Strang davon möchte ich hier grob und vorläufig skizzieren.
1. Das Unterscheiden macht den Unterschied
Unterschieden wird leider selten das Normative vom Analytischen. Diese Unterscheidung zu treffen, ist kein Bestandteil des Alltagsbewusstseins. Auch Didaktiker haben in ihrer wissenschaftlichen Arbeit zuweilen Mühe damit, obwohl gerade für sie, die an der Grenze beider Denkräume operieren, das Unterscheiden dieser beiden Dinge zum grundlegenden Handwerkszeug gehört. Weiterlesen