Über die größten Glücksgefühle

Normalerweise schreibe ich hier, wenn ich selbst etwas sagen möchte.

Jetzt möchte ich einfach mal etwas weiterverbreiten, von dem ich hoch begeistert bin, weil es etwas, wofür ich viele Sätze bräuchte, perfekt auf den Punkt bringt:

Warum die, die das Internet nicht raffen, das Internet nicht raffen

sprang mir heute in twitter ins Auge.  Nix wie hin, denn eine zutreffende Antwort auf diese Frage ist nicht nur wichtig in der Auseinandersetzung mit den Medienskeptikern oder für das Verständnis, warum Web 2.0 so schwer in der Schule zu implementieren ist.

In dem wunderbaren Text von live.hackr wird darüber hinaus noch deutlich, worin das Hauptmerkmal der Informationsgesellschaft/“Lernkultur“/Wissensgesellschaft liegen wird:

Die Menschen und sozialen Systeme werden alle haben müssen, was bis jetzt nur die internet residents haben, und was denen, „die es nicht raffen“, auf jeden Fall fehlt:

der grund dafür ist, dass ihnen das organ fehlt, wichtiges von unwichtigem zu unterscheiden.

Ein Organ zur Beurteilung. Man kann es wirklich ein neues Organ nennen, das als funktionelles System im Gehirn gebildet werden muss – offenbar durch die Tätigkeit der adäquaten Nutzung des Internets. Und es ist offenbar ein Glücksorgan:

die größten glücksgefühle entstehen im einen selbst überraschenden übergang von vermeintlich unwichtigem in persönlich wichtiges, …

So schön habe ich den Vorgang der Sinnbildung noch nicht beschrieben gehört.

Zur Präzisierung, worum es geht, bringt es der Kommentar von doren sehr schön auf den Punkt :

Man sollte betonen dass das bedeutet dass sie aus einer Welt kommen in der ANDERE für sie entscheiden was wichtig ist. […] Man kann sich darauf einstellen mit welcher Gewalt solche Menschen ihr System aufrechterhalten wollen.

Die möchten nicht selber lernen wichtiges von unwichtigem zu unterscheiden – die möchten das jemand für sie das Internet zensiert. Ganz dringend. […] Jemand muss doch BESTIMMEN was wichtig ist und was nicht.

Ganz genau. Es handelt von persönlichem Sinn, Selbstbestimmung und Demokratie.

Eigentlich gehört das post samt Kommentar in jedes dieser „Manifeste“, die so beliebt geworden sind.

Ich bin richtig glücklich, dass ich das im Internet gefunden habe und von Unwichtigem unterscheiden konnte.

Ein Gedanke zu „Über die größten Glücksgefühle

  1. Genau: hinter der Polemik gegen die Wahllosigkeit der Datenflut versteckt sich die Sehnsucht nach dem Großen Ordner. Schirrmacher stellt sich ein Orientierungszentrum vor. Dabei müsste er als politischer Mensch doch eigentlich merken, dass die Angst der Diktaturen vor dem Internet – der Iran installiert gerade eine eigene Internet-Geheimpolizei – daher kommt, dass das Internet kein Zentrum akzeptiert. Es ist radikal frei. Und die Gefahr, den Verlockungen der Belanglosigkeit zu erliegen, ist viel älter als die neuen Medien. Die kam mit dem Massenkonsum und seiner Warenfülle auf.

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