Demokratie ist die Einmischung in die eigenen Angelegenheiten (Max Frisch).
Die Initiative mitWirkung!SH hat die folgende Abstufung „Stufen der Partizipation von Kindern und Jugendlichen“ herausgegeben.
„Selbstbestimmung [wird dabei] im Rahmen von Beteiligungsprozessen verstanden als Folge der Delegation von Entscheidungsmacht unter Bedingungen, die von den Machtabgebenden festgelegt werden.“
Die Beteiligungsfelder wurden in SH vor allem zur Kinder- und Jugendbeteiligung in Kommune und Stadtteil entwickelt. In Schleswig-Holstein gibt es ebenso wie in Hamburg einen Paragraphen, der die Kommunalparlamente zwingt, Kinder und Jugendliche an politischen Entscheidungen zu beteiligen, die ihre Belange betreffen. Um Mitwirkung (Stufe 3 der Partizipation) von Kindern und Jugendlichen in eigenen Belangen auf kommunalpolitischer Ebene zu ermöglichen, wurde z.B. in Elmshorn (SH)ein Kinder- und Jugendbeirat geschaffen (bestehend aus 9 auf einer Versammlung gewählten Kindern und Jugendlichen), der schon seit 14 Jahren erfolgreich arbeitet.
Kennzeichen der Stufen | Stufe 1
Teil-nahme |
Stufe 2
Trans-parenz |
Stufe 3
Mit-wirkung |
Stufe 4
Mit-bestim-mung |
Stufe 5
Selbst-bestim-mung |
Körperlich teilnehmen | X | X | X | X | |
Sich äußernkönnen, ohne gefragt zu werden | X | X | X | X | |
Über den Gegenstand hinreichend informiert werden | X | X | X | ||
Um die eigene Meinung gebeten werden | X | X | |||
Entscheidungen durch Stimmrecht beeinflussen können | X | ||||
Verantwortung für Entscheidungen übertragen bekommen | X |
Von diesem kommunalpolitischen Beispiel ist für die Schule bzw. für die Bildungseinrichtungen eine Menge zu lernen. Ich schaue mir mal meine Lehr-Lernsettings (mit Studenten, Referendaren und Lehrern) daraufhin an, auf welcher Stufe jeweils die Partizipation stattfindet. Wie kann ich den Partizipationsgrad erhöhen? Wo ist noch Heraufstufung nach 5 möglich?
Und an dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei Sebastian Cimiotti bedanken, der als Referendar an meinem „Weblogmodul“ letzten Freitag/ Samstag teilgenommen hat und mir (Kompetenz-Sharing!) dabei beigebracht hat, wie man eine Tabelle ins Blog kriegt! Ha!
Partizipation ist gerade im Web2.0 ein spannender Begriff. Vielen Websites eröffnen die Möglichkeit der nicht-körperlichen Teilnahme, der Großteil der Nutzer bleibt allerdings passiv: http://90-9-1.com/
Dazu passt natürlich mein derzeitiger Lieblingsbegriff der Legitimate peripheral participation: http://en.wikipedia.org/wiki/Legitimate_peripheral_participation
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Danke, Basti, für die interessanten Hinweise. Bestimmt ändern sich peu a peu die Beteiligungsmodi. Ein Teil derer, die heute noch zu den 90 % Audience gehören wachsen zu Editors heran. Entwicklung braucht seine Zeit. Und bisher war ja der größte Teil der Gesellschaft nicht weiter als Audience und konnte nur alle 4 Jahre ein braves Kreuzchen machen …
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